Die Idee Lebensmittel im städtischen Raum anzubauen birgt zugleich Risiken und Chancen. Der Trend zeigt, dass urbane Landwirtschaft mithilfe von Vertical Farming durchaus eine Lösung bieten kann – im Gespräch mit Jörg Trübl, Verwaltungsrat der MABEO AG, Schweiz
Unter dem Begriff der urbanen Landwirtschaft versteht man die Lebensmittelproduktion in städtischen Ballungsgebieten. Urbane Landwirtschaft in ein aufstrebender Markt, der in den letzten Jahren bereits stark gewachsen ist. Junge GärtnerInnen mit politischem Bewusstsein brachten innerhalb der letzten Jahrzehnte eine Sensibilisierung für die Lebensmittelerzeugung direkt vor Ort, wie die Stadt zurück. Auf Hausdächern wurden zahlreiche Nutzgärten errichtet, die der Nahrungsmittelerzeugung dienten. Das schweizerische Unternehmen MABEWO setzt genau an den Punkten vor Ort, Vertical-Farming, modular und mit eigener Energiegewinnung durch Photovoltaik mit ihrem System der Solar-Domes und den Produktionseinheiten an. Jörg Trübl, Umweltingenieur und Verwaltungsrat der MABEWO AG hierzu: “Indoor Farming und die Nutzung Erneuerbarer Energien haben vielfältige Anwendungsbereiche. Wir konzentrieren uns bei unseren Tätigkeiten auf drei Marktsegmente: Im Segment Farming treten wir selbst als Betreiber von Anlagen auf, die Gemüse, Pilze oder Kräuter produzieren und lokal verkaufen. Der Green-Dome beinhaltet hier die Indoor-Farming Module unter einem Solardach zur Energiegewinnung. Dafür steht unsere Marke Food & Energy Campus, die in Deutschalnd erste Projekte umsetzen wird. Im Segment Pharma machen wir es ähnlich, jedoch mit wesentlich höheren Anforderungen an Qualität und Prozesse. Die erzeugten Produkte werden von der Pharmazie abgenommen werden, die aus pflanzlichen Grundstoffen Medikamente mit natürlichen Inhaltsstoffen erzeugen wird.”
Landwirtschaft und Anbaumethoden neu gedacht
Zur urbanen Landwirtschaft zählen viele verschiedene Teilbereiche, darunter befindet sich zum Beispiel das Urban Gardening. Dies beschreibt das kleinräumige Anbauen von Nutzpflanzen für den Eigenbedarf in der Stadt. Gemeinschaftsgärten stellen ebenfalls einen Teil der urbanen Landwirtschaft dar und werden im Kollektiv betrieben. Sogenannte Selbsterntegärten zeichnen sich durch vorbereitete Parzellen aus, die gegen einen Nutzungsbeitrag individuell bewirtschaftet werden können. Der letzte Teilbereich der urbanen Landwirtschaft ist die solidarische Landwirtschaft. Hier trägt eine Gruppe die Landwirtschaft und erzeugt Ernteanteile für Mitglieder. Die MABEWO-Gruppe nimmt Rücksicht auf die aktuellen und globalen Trends, Entwicklungen und Treiber, wie Herr Jörg Trübl erklärt: “Um gegen den Klimawandel anzugehen. Müssen Ressourcen geschont werden. Dazu gehören Land und Boden ebenso wie Wasser und Nährstoffe. Die Indoor-Farming Lösungen der MABEWO AG können genau das. Und bei der Umsetzung der Energiewende weg von fossilen Treibstoffen setzen wir vor allem auf die Nutzung der einzig wirklich im Überfluss vorhandenen Energiequelle: Die Sonne. Unsere Vision ist es daher, mit der Kombination von Indoor-Farming Systemen und Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien ein einzigartiges Produkt anzubieten, das einen festen Platz in der Grundversorgung von Regionen und urbanen Siedlungsräumen haben wird.”
Vertical Farming – die Zukunft der Lebensmittelproduktion?
Da die agrarische Nutzfläche in der Stadt nur sehr begrenzt ist, entsteht häufig eine vertikale Landwirtschaft. Diese zeichnet sich durch das Etagensystem aus, hier wird in verschiedenen Etagen bewirtschaftet und mit künstlichem Licht sowie computergesteuerten Systemen die optimalen Bedingungen zum Wachsen der Pflanzen gewährleistet. Im US-Bundesstaat New Jersey steht die bisher weltweit größte vertikale Farm. Mithilfe hoch effizienter Technik wird inmitten einer städtischen Umgebung auf etwa 6.500 Quadratmetern über 900 Tonnen Gemüse pro Jahr angebaut. “Die Green-Domes der MABEWO AG sind in sich geschlossene, digital kontrollierte Produktionsmodule. Die Erzeugung von erneuerbarer Energie wird mit der Produktion von Lebensmittel verbunden und schrittweise werden wir den neuen Green-Dome am Food & Energy Campus Groß-Gerau in Betrieb nehmen. Dank technologischer Fortschritte versorgen computergesteuerte Anlagen die einzelnen Etagen mit der optimalen Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit, außerdem wird die Wasser- und Nährstoffzufuhr zentral gesteuert. Durch 24-stündige LED-Beleuchtung wird sichergestellt werden, dass die Pflanzen genug Licht bekommen und optimal wachsen können. Der Befall von Parasiten und anderen Schädlingen ist durch die Umgebungsbedingungen, welche fast schon Laborbedingungen gleichen ausgeschlossen. Die Nutzpflanzen werden nicht wie herkömmlich in Erde gepflanzt, sondern auf Nährstoffen”, erklärt Jörg Trübl. Andere Unternehmen wie AeroFarms ist es gelungen den Ertrag pro Quadratmeter Nutzfläche im Vergleich zum herkömmlichen Feldanbau um das 390-Fache zu steigern.
Energien: Risiken und Lösungsansätze
Doch auch dieses Konzept, welches zunächst für einen Lichtblick bezüglich der Bekämpfung von Nahrungsmittelknappheit in der Zukunft sorgte, bringt Nachteile mit sich. Das aktuell größte Hindernis ist der hohe Energieverbrauch, der sowohl beim Bau einer solchen Vertical Farm als auch beim Betrieb anfällt. “Diesem Problem hat sich die MABEWO-Gruppe gestellt, wir nutzen erneuerbare Energiequellen. An den Standorten des Food & Energy Campus, unsere 100 prozentige Tochtergesellschaft, verbinden wir die Erzeugung erneuerbarer Energien mit ökologischer Landwirtschaft. Die Zahlreichen Be- und Entlüftungsanlagen sowie Licht und Heizung sind nur einige wenige Faktoren, die zu Energieverbrauch führen. Unser Ziel ist es nicht nur dafür zu sorgen, dass wichtige Ressourcen wie Energie, Wasser und Nährstoffe nicht verloren gehen, sondern diese auch zu generieren. Die natürlichen Kreisläufe werden respektiert und synergetisch genutzt”, so Jörg Trübl. Ein Teil der verbrauchten Energie kann durch Fotovoltaikanlagen auf den Dächern zurückgewonnen werden. Außerdem könnten vertikale Windkraftanlagen auf den Dächern installiert werden, diese können bis zu 59 Prozent der Bewegungsenergie des Windes in elektrische Energie mithilfe eines Generators umwandeln. “Wir verfolgen in Groß-Gerau einen weiteren Lösungsansatz, um dem hohen Energieverbrauch entgegenzuwirken: Das Gewinnen und Einspeisen von Agrarenergie in Form von Biogas durch Biomasse. Die Biomasse stellt in diesem Fall pflanzliche Überreste dar, mithilfe dessen in einem aufwendigen Gärungsprozess Biogas erzeugt werden kann”, so Jörg Trübl.
Fazit: Innovation trifft auf landwirtschaftliche Tradition
Energiekonzepte und Lösungskonzepte liegen also vor, nur erweist sich die Recherche des Energiebedarfs solcher Vertical Farms noch als schwer, da diese Wege in der Entstehung sind und Analysen und Auswertungen hoffentlich zeitnah erfolgen und veröffentlicht werden. Zu Hoffen ist, dass Fakten verdeutlichen, wie viel der verbrauchten Energie durch nachhaltige Energiekonzepte zurückgewonnen werden können. Mit Fakten und Zahlen wird Vertical-Farming als effizientes landwirtschaftliche Konzept die Zukunft gestalten und die Angst vor Nahrungsmittelknappheit verringern.
V.i.S.d.P.:
Catrin Soldo
Pressesprecherin
MABEWO AG
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Vertreten durch Herrn Jörg Trübl
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und schafft Lebensgrundlagen, in denen grundlegende Bedürfnisse abgedeckt werden: MABEWO nutzt Photovoltaikanlagen zur Wasser- und Stromproduktion. MABEWO ist ein verlässlicher lokaler Dienstleister, der die Lebenssituation der Menschen verbessert und Arbeitsplätze schafft. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa. Weitere Informationen unter: https://www.mabewo.com/
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